Was fülle ich in meine Sandfilteranlage
from: Poolix 19.05.22 12:00
Filtersand, Filterglas oder Filterbälle - welches ist das beste Filtermaterial für meine Sandfilteranlage?
- Filtersand
- Filterglas
- Filterbälle
Oftmals wird der Begriff “Filtersand” synonym für den Begriff “Filtermedium” verwendet. Nachfolgend verwenden wir ebenfalls den Begriff “Filtersand” als Oberbegriff. Gemeint sind dann in der Regel alle drei verschiedenen Filterstoffe.
Doch nehmen wir uns die verschiedenen Filtermaterialien nun mal einzeln genauer unter die Lupe:
Filtersand aus Quarzsand
In den meisten Fällen wird hierfür Quarzsand verwendet. Allerdings ist es kein gewöhnlicher Quarzsand. Dieser Filtersand wird in einem speziellen Verfahren industriell gewaschen und aufbereitet. Quarzsand besteht aus gemahlenem Quarz. Dieser hat mikroskopisch kleine, scharfe, gezackte Kanten. Diese Kanten filtern das Wasser hervorragend. So werden effektiv Fremdpartikel entfernt. Auf dem deutschen Markt gibt es eine Vielzahl von Quarzsandvarianten mit unterschiedlichen Reinheitsgraden und unterschiedlichen Körnungen. Das Angebot umfasst verschiedene Sandarten. Diese haben unterschiedliche Anteile an Siliziumdioxid. Der niedrigste Anteil beträgt 80 Prozent. Bei hochreinem Sand liegt der Siliziumdioxid-Anteil bei 95 Prozent.
Bei der Körnung reicht das Angebot von 0,25 mm bis 2,0 mm. Aber aufgepasst, Du kannst nicht jeden Filtersand in Deiner Sandfilteranlage verwenden. Je nach Hersteller und Anlagenart können eventuell nur gewisse Körnungen verwendet werden. Lies hierzu bitte unbedingt die Bedienungsanleitung Deiner Sandfilteranlage. Solltest Du Dir danach noch immer unsicher sein, ob Dein favorisierter Filtersand in Deine Sandfilteranlage passt oder nicht, kontaktiere den Hersteller der Sandfilterpumpe.
Grundsätzlich gelten folgende zwei Leitgedanken:
1. Je höher der Reinheitsgrad, desto effektiver ist der Quarzsand in der Filtration von Verunreinigungen im Wasser.
2. Je feiner der Sand, desto besser ist das Filterergebnis.
Das Problem bei feinkörnigem Filtersand ist, dass er sich schnell mit Fremdmaterial zusetzt und dadurch die Filterwirkung reduziert wird. Um die Filterwirkung wiederherzustellen, musst du öfters eine Rückspülung der Sandfilteranlage vornehmen. Bei einer Rückspülung kann der feine Filtersand leicht ausgespült werden. Genau andersherum verhält es sich bei grobkörnigem Filtersand. Hier hast Du eine nicht so hohe Filterleistung, aber weniger Aufwand mit der Reinigung.
Filtersand aus Zeolithsand
Der größte Vorteil der Verwendung von Zeolithsand liegt darin, dass er effektiv Chloramine aus dem Wasser entfernen kann. Chloramine entstehen als Nebenprodukt bei der Desinfektion von Pools mit chlorhaltigen Produkten. Zeolithsand hat die Fähigkeit, diese Chloramine in den einzelnen Sandpartikeln einzuschließen.
Zeolithsand ist etwas teurer als Filtersand aus Quarz. Die Verbreitung dieses Filtermediums ist nicht groß. Dieser Sand wird häufiger bei Gartenteichen und Schwimmteichen, als bei Sandfilteranlagen von Pools, eingesetzt.
Das sind die Vorteile von Filtersand in Deiner Sandfilteranlage:
- Filtersand ist recht pflegeleicht und einfach in der Handhabung
- Austausch muss nur alle 2-4 Jahre erfolgen (je nach Poolnutzung)
- Filtersand ist kostengünstig
- Naturprodukt
- Weit verbreitet
Das sind die Nachteile von Filtersand in Deiner Sandfilteranlage:
- Bakterien können sich an der rauen Oberfläche besser festsetzen und einen sogenannten Biofilm erzeugen
- Häufiger Rückspülen für die Reinigung
- Sandpartikel können bei der Rückspülung ausgeschwemmt werden und Filtersand muss nachgefüllt werden
Der Poolix-Profi-Tipp: Für das beste Ergebnis mit Filtersand (egal ob Quarzsand oder Zeolithsand), empfiehlt sich eine Mischung der Körnung. Eine grobe Körnung für stärkere Verunreinigungen als oberste Schicht. Die unterste Schicht ist eine feine Körnung, um auch ganz kleine Partikel auszufiltern. Um die optimale Zusammensetzung der Körnungsgrade für Deinen Pool zu finden, brauchst Du wahrscheinlich einige Versuche. Aber das Ergebnis eines perfekten Poolwassers ist es auf jeden Fall wert. Gerade für Poolbegeisterte, die den Pool stark nutzen, ist der Schichtaufbau absolut lohnenswert.
Filterglas
Durch die glatte Oberfläche des Filterglases werden nicht nur kleinste Partikel effektiv gefiltert, sondern auch die Keimbildung verhindert. Anders als beim grobkörnigem Filtersand haben Bakterien auf der glatten Glasoberfläche keine Chance, sich anzusiedeln. Dadurch bleibt das Filterglas länger sauber und muss weniger häufig und für kürzere Zeiträume rückgespült werden.
Diese glatte Oberfläche reduziert auch das Entstehen von Biofilmen und Verklumpungen innerhalb der Filteranlage, genauer gesagt im Filterkessel. Filterglas wird in unterschiedlicher Körnung angeboten. Die Körnung reicht von 0,3 bis 2,0 mm. Obwohl der Sack für Filterglas ähnlich groß ist wie der für Filtersand, unterscheidet sich die Füllmenge. 20 kg Filterglas entsprechen in etwa 25 kg Filtersand. Dies liegt daran, dass Filterglas ein größeres Volumen aufweist.
Aktiviertes Filterglas (AFM Filterglas)
Durch die spezielle Oberflächenbehandlung sammeln sich noch weniger Bakterien auf der Oberfläche an. Somit ist die Gefahr von Biofilmen bei aktiviertem Glassand sogar noch geringer, als bei normalem Glassand.
Filterglas und Filtersand dürfen nicht gemischt werden.
Das sind die Vorteile von Filterglas in Deiner Sandfilteranlage:
- Erhöhte Filterleistung im Vergleich zu Filtersand
- Effektive Filterleistung, dadurch weniger Energieverbrauch bei der Sandfilterpumpe
- Weniger Rückspülungen notweniger, dadurch verringerter Wasserverbrauch
- Austausch muss nur ca. alle 5 Jahre erfolgen (je nach Poolnutzung)
- 20% weniger Filtermaterial benötigt als bei Filtersand (20 Kilogramm Filterglas entsprechen 25 Kilogramm Filtersand)
- Sehr pflegeleicht
Das sind die Nachteile von Filterglas in Deiner Sandfilteranlage:
- Teurer als Filtersand (pro Kilogramm)
- Kleine Partikel können ohne Hilfsmittel (Flockmittel) und nur bei langsamer Durchlaufgeschwindigkeit gefiltert werden
Filterbälle
Die effiziente Filterwirkung der Filterbälle fördert den Durchfluss innerhalb Deiner Sandfilteranlage und trägt dadurch zu einer deutlichen Stromersparnis bei. Dadurch sparst Du Dir nicht nur Stromkosten, sondern Du schonst auch Deine Filteranlage. Was wiederum zu einer längeren Lebensdauer der Sandfilteranlage führen kann.
Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass bei Filterbällen keine Rückspülung durchgeführt werden darf! Die Filterbälle könnten das Mehrwegventil Deiner Sandfilteranlage verstopfen.
Die Filterbälle reinigst Du einfach unter fließendem Wasser. Du kannst sie zum Beispiel in der Badewanne ordentlich abduschen und immer wieder ausdrücken. Das dauert jedoch recht lange und ist nicht sehr effektiv. Wesentlich besser geht die Reinigung in der Waschmaschine. Die Filterbälle bei 30 oder 40 Grad in die Waschmaschine und für 120 bis 150 Minuten waschen lassen. Ganz wichtig: Verwende kein Waschmittel und keinen Weichspüler!!
Eine Reinigung der Filterbälle sollte ungefähr alle 6-8 Wochen erfolgen. Je nach Nutzungsgrad Deines Pools. In der Regel halten die Filterbälle bis zu 4 Jahren. Ein weiterer wichtiger Hinweis bei der Nutzung von Filterbällen ist der Verzicht auf Flockmittel. Solche Zusätze können die Struktur der Bälle beeinträchtigen, indem sie verklumpen und somit die Filterleistung mindern. Da Filterbälle eine ausgezeichnete Filterwirkung haben, ist die zusätzliche Verwendung von Flockmitteln üblicherweise nicht notwendig.
Falls Du die Filtergenauigkeit noch maximieren möchtest, dann kannst Du sogenannten Klarmacher beigeben. Im Vergleich zu Flockungsmitteln führen Filterbälle nicht zu Komplikationen, sondern liefern konsequent maximal gereinigtes Wasser.
Das sind die Vorteile von Filterbällen in Deiner Sandfilteranlage:
- Hohe Reinigungsleistung - filtert auch Fette (z.B. Sonnencreme) aus dem Poolwasser
- Waschbar und dadurch mehrfach einsetzbar
- Sehr einfache Handhabung
Das sind die Nachteile von Filterbällen in Deiner Sandfilteranlage:
- Recht teuer in der Anschaffung
- Müssen regelmäßig ausgewaschen werden
Fazit: Welches Filtermaterial für Deine Sandfilteranlage
Filtersand, insbesondere Quarzsand, ist das am weitesten verbreitete Filtermedium und bietet eine kostengünstige Option mit einer recht guten Filterleistung. Zeolithsand hingegen bietet spezifische Vorteile wie die effektive Entfernung von Chloraminen, ist jedoch etwas teurer und weniger verbreitet.
Filterglas, einschließlich aktiviertem Filterglas, bietet eine erhöhte Filterleistung im Vergleich zu Filtersand und eine längere Lebensdauer der Sandfilteranlage. Es ist jedoch teurer in der Anschaffung und erfordert eine langsamere Durchlaufgeschwindigkeit für die Filtration kleiner Partikel.
Filterbälle aus Polyethylen bieten ebenfalls eine hervorragende Filtereffizienz und tragen zu einer Stromersparnis bei. Sie erfordern jedoch regelmäßige Reinigung und sind etwas teurer in der Anschaffung. Die Wahl des Filtermaterials für Deine Sandfilterpumpe hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu zählen Kosten, Filterleistung und Wartungsaufwand. Nicht zuletzt spielt Deine persönliche Vorliebe auch eine Rolle.
Bei der richtigen Handhabung liefern alle drei Materialarten sehr gute Ergebnisse. Alle reinigen dein Poolwasser und halten es sauber.
Du scheust dich nicht etwas höhere Anschaffungskosten zu bezahlen und schaust auf eine längerfristige Nutzung? Dann bist du bei Filterglas gut aufgehoben.
Perfekt reines Poolwasser ist es Dir einen höheren Preis und mehr Wartungsauswand wert? Dann greife zu Filterbällen.